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Nationalpark-Rallye

Nach der Spielerstadt machten wir kurz Halt an der Hoover-Talsperre, die zwischen 1931 und 1935 erbaut wurde und eine ingenieurtechnische Meisterleistung zur damaligen Zeit darstellte. Wir kamen auch nicht umhin, der legendären Route 66 zu begegnen. Wir fuhren mehrere Teilstücke und machten auch in dem einen oder anderen Ort entlang der Strecke einen Halt um ein paar nostalgische Gebäude zu bestaunen. Wir bemerkten die zahlreichen Oldtimer, die vor Souvenirläden oder Diners bzw. Restaurants ausgestellt werden um die Touristen anzulocken und den Flair eines Roadtrips vermitteln. Zwischendurch bekamen wir auch einen Hauch vom Wilden Westen zu spüren, als wir mitten durch die Prairie fuhren und Kühe weiden sahen. Es fehlte nur mehr John Wayne und der Western wäre perfekt gewesen!

Wir fuhren in Richtung Grand Canyon weiter, denn dieser wartete bereits darauf am nächsten Tag von uns erkundet zu werden. Der Grand Canyon Nationalpark ist eines der größten Naturwunder der Erde. 1979 wurde er in die UNESCO- Weltnaturerbe-Liste aufgenommen. Die atemberaubende bis 1,6 km tiefe und insgesamt 446 km lange Schlucht, die der Colorado River in Millionen Jahren hier geschaffen hat, hat uns bei sehr angenehmen 30 Grad und mildem Wind empfangen. Wir nahmen den Südeingang des Parks. Der South Rim des Grand Canyon zählt zu einem der meist besuchten Gebiete der Erde und ist zugleich auch der Besuchermagnet im Grand Canyon Nationalpark. Von hier aus gibt es die spektakulärsten Ausblicke auf die Schlucht auf einer Seehöhe von über 2.100 m. Die scheinbar unendlichen Weite, der wir hier begegneten, kann auf Fotos gar nicht festgehalten werden. Wir verweilten zeitweise einfach nur auf einem Felsen und bestaunten die Schönheit der Natur.

Nach ein paar Stunden Schlaf ging es weiter zum Antelope Canyon X. Dieser liegt im größten Indianerreservat der Vereinigten Staaten - Navajo Nation Reservation und wird auch von den Navajos betrieben. Die beiden bekannteren (Upper und Lower Antelope) Canyons sind völlig überlaufen und Touren müssen bereits vorher online reserviert werden. Um dem Massenandrang zu entfliehen, wählten wir glücklicherweise den unbekannteren, aber nicht weniger spektakulären Antelope Canyon X. Das Wasser, das durch die Felsspalten strömte, hat außergewöhnliche Formen im rötlichen Sandstein hinterlassen. Durch die Sonneneinstrahlung bot sich uns ein einzigartiges Lichtspiel. Danach besuchten wir den Glen Canyon Aussichtspunkt Horseshoe Bend. Hier sieht man außergewöhnlich schön im Farbenspiel der Natur eingebettet, wie sich der 300 m tiefer liegende Colorado River hufeisenförmig durch den Canyon windet. Wir genossen den Anblick auf den Sandsteinen sitzend und staunten wieder und wieder.

Einen Tag später entschieden wir uns spontan (wenn man schon mal hier ist) den Zion Nationalpark auch noch zu besuchen. Schließlich haben wir schon zu Beginn unserer Reise einen Nationalpark-Pass gekauft und den konnten wir auch ausnutzen. Hohe Plateaus, Irrgärten aus engen, tiefen Sandsteinschluchten, beeindruckende Felsformationen und ein Fluss, der sich mit viel umliegendem Grün durch das Tal schlängelt, machen diesen Nationalpark aus. Für kurze und lange Wanderungen gibt es hier sehr viele Trails. Leider war auch dieser Park bei unserem Besuch sehr überlaufen - wir hatten ja auch schließlich den Feiertag gewählt (selbst schuld sozusagen).

Auf der Weiterfahrt zum nächsten Punkt durchquerten wir wieder einen Nationalpark - das Death Valley. Dieses Tal liegt in der Mojave-Wüste (ebenso wie der Joshua Tree NP) und ist der trockenste NP der USA. Das können wir sehr gut nachvollziehen. Bei 44 Grad gingen wir auf einem Salzsee, der ca. 86 m unter dem Meeresspiegel liegt, spazieren und es kam uns so vor als würden wir gar nicht schwitzen, da nebenbei schon wieder alles verdunstet ist. Wir hielten uns danach nur mehr kurzzeitig an Aussichtspunkten außerhalb des Autos (Klimaanlage!) auf, wo wir Ausblicke auf einzigartige Wüstenlandschaften erhielten.

Umso eigenartiger war es für uns, als wir 2 Tage später im Yosemite Nationalpark eine tolle Wanderung auf über 2000 m - sogar teilweise im Schnee - machten. Dieser NP unterscheidet sich wieder grundlegend von denen, die wir die Tage zuvor besucht hatten. Er erstreckt sich entlang der westlichen Hänge der Sierra Nevada und erinnerte uns an die Alpenlandschaft zu Hause. Einzigartige Bergformationen, die bis zu 4000 m hoch sind, Wasserfälle, die zu den größten Welt zählen und eine vielfältige Flora und Fauna machen diesen Park sehr besonders. Wir genossen die Wanderungen in vollen Zügen und mussten mehrmals Bäche aus Schmelzwasser überqueren.

Um die vorher beschriebenen Nationalparks zu sehen, fuhren wir eine Strecke ab Las Vegas von etwa 3100 km. Wir nahmen dabei sogar Umwege in Kauf um am verlängerten Feiertagswochenende (Memorial Day) die viel zu überteuerten Hotelkosten nicht auf uns nehmen zu müssen (ca. 200 km) bzw. aufgrund von anhaltenden Wintersperren auf Passstraßen (370 km) - Der Sprit ist hier ja sehr billig - 0,7 Euro/Liter. Die Entfernungen zwischen den Städten bzw. Orten sind einfach überwältigend und elendslang. Wir verstehen mittlerweile sehr gut, warum viele Menschen hier gleich umziehen, wenn sie einen neuen Job in einer anderen Stadt annehmen (haben auch selbst so ein Pärchen getroffen). Diese Reise führte auch uns durch mehrere Bundesstaaten (California, Arizona, Utah, Nevada) und somit auch unterschiedliche Zeitzonen.

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