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In einem Land weit, weit weg …

In Sydney angekommen, überraschte uns der Herbst dort etwas. Nach monatelangem Schwitzen bei Temperaturen um die 30 Grad und Luftfeuchte ca. 80 % war es eine große Umstellung für uns diese kühlere Luft (22 Grad) zu spüren. Wir kramten unsere Jeans und Westen, die wir seit über 2 Monaten nicht mehr getragen hatten, hervor und machten uns auf die Stadt zu erkunden. Uns wunderte es dennoch, dass die meisten Locals ärmellos, mit Shorts und Sandalen ausgestattet dem herbstlichen Wetter trotzten. Unser Quartier hatten wir in der Nähe des CBD (Central Business District) und somit war zu Fuß sehr vieles erreichbar. Erster (und mehrmaliger) Anlaufpunkt waren naturgemäß das Opernhaus von Sydney und die berühmte Harbour Bridge. Es war schon faszinierend diese beiden Motive, die wir bislang nur von Bildern kannten, live zu sehen. Da das Wetter ständig wechselte und wir sehr häufig unseren Schirm auspacken mussten, beschlossen wir eine Opernführung zu machen. Diese war im Nachhinein betrachtet ein must-do! Wir hatten sogar die Gelegenheit einem kurzen Ausschnitt der Probe des Sydney Symphony Orchestra im großen Konzertsaal zu lauschen. Während der Führung wurde uns auch die gesamte Entstehungsgeschichte des Hauses geschildert und mit Filmmaterial und Bildern untermalt. Architekt war der Däne Jorn Utzon und das Haus zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Harbour Bridge stellt die Hauptverbindungsroute zwischen Sydneys Nord- und Südküste über den Hafen Port Jackson dar. Wir überquerten sie zweimal zu Fuß. Dort erhaschten wir einige tolle Bilder des Opernhauses von höher oben. Gleich in der Nähe fanden wir das historische Hafenviertel „The Rocks“. Es ist ein Labyrinth aus mit Kopfstein gepflasterten Straßen und Sackgassen. Dort gibt es viele Geschäfte mit Kunsthandwerk, kleine Cafés und Pubs. Eingekehrt sind wir jedoch im „The Tea Cosy“, wo wir deren Spezialität Scones mit Schlag und Marmelade probiert haben. Scones sind geschmacklich und von den Zutaten her zu vergleichen mit unseren Buchteln, nur viel kleiner. Wir sahen sogar das „Munich Brauhaus“ - da staunten wir nicht schlecht, als wir jemanden eine Stelze essen sahen … Essenstechnisch haben wir das Areal des Reises und der Reisnudeln verlassen und sind voll im Reich der Burger, Pizza und Sandwiches angekommen. Es wird aber alles frisch zubereitet und für Karin war es dadurch auch möglich ohne Knoblauch, Fleisch und Gluten zu essen. Das überraschte uns sehr. Außerdem begegneten uns unglaublich freundliche und hilfsbereite Menschen. Einen Abstecher zu einem der Stadtstrände, genannt Manly Beach, machten wir auch und bewunderten und beobachteten einige mutige Menschen beim Wellenreiten. Bei Wind und Regen stürzten sie sich in oder auf die Wellen und waren dabei echt nett anzusehen.

Kängurus und Koalas konnten wir in Sydney keine sehen, aber das liegt wahrscheinlich an den fehlenden Nahrungsquellen. ;)

Mit dem Flugzeug ging es dann weiter nach Adelaide, wo wir uns einen Mietwagen nahmen. Mit unserem „Löwenauto“ (Marke Holden von GM ganz in orange gehalten) ging es dann zur Fähre nach Kangaroo Island (KI). Diese ist die drittgrößte Insel Australiens (4.405 km2) mit ca. 4.300 Einwohnern. In der größten Stadt namens Kingscote (ca. 1.700 Einwohner) hatten wir unser Quartier - ein komplettes, zweistöckiges Häuschen für uns allein. Es erinnerte uns im Inneren sehr stark an eine Almhütte in Österreich. KI ist sehr stark von Nationalparks und Landwirtschaft geprägt. Exportgüter sind vor allem Honig, Käse, Wolle und Fleisch. Neben den vielen Schafen und Kühen beheimatet die Insel eine Unmenge an Kängurus, Wallabys, Wombats, Ameisenigel, Vögel, australische Seelöwen, neuseeländische Seebären und etwas zu viele Koalas. Das kommt nicht von uns, nein, in einem Wildlife Park, wo wir Koalas beobachten und sogar streicheln durften, teilte uns die Mitarbeiterin mit, dass es vor Jahren eine Überpopulation gegeben hat bzw. noch gibt. Koalas waren ursprünglich auf der Insel nicht heimisch. In den 1920er Jahren setzte man 18 Tiere aus. Diese vermehrten sich so stark, dass ihr Bestand auf über 27.000 (2001) stieg. Damals hat man einen Teil auf das Festland umgesiedelt und eine Vielzahl an Weibchen sterilisiert. Derzeit beträgt der Stand etwa 13.000. Sie ernähren sich nur von Eukalyptusblättern und sind sehr wählerisch. Von den 27 Arten der auf der Insel existierenden Bäume fressen sie lediglich die Blätter von 6 davon. Eine zu hohe Zahl an Koalas würde zu Futtermangel und einem Ungleichgewicht in der Natur führen. Koalas haben auch keine natürlichen Feinde. Ihr Fleisch ist für andere Tiere ungenießbar. Sie sehen wirklich süß aus und sind fast kaum zu erkennen, wenn sie so in den Bäumen versteckt bis zu 20 Stunden am Tag schlafend verbringen.

Beuteltiere sieht man hingegen viel schneller, weil sie eben größer sind. Kängurus und Wallabys (eine kleinere Unterart) laufen einem öfters über den Weg oder die Straße. Manche sind sehr scheu, andere wieder beobachten und lassen Menschen sehr nahe an sich heran. Im Wildlife Park hatten wir die Möglichkeit sie hautnah zu erleben und zu füttern. Es war echt witzig und wir hatten viel Spaß mit den für uns wie große Ratten aussehenden Tiere.

In der Seal Bay bekamen wir die Möglichkeit eine Kolonie australischer Seelöwen zu Gesicht zu bekommen. Mit etwa 1.000 Tieren ist diese Kolonie eine der größeren, die unter ständiger Beobachtung steht. Insgesamt gibt es nur mehr weltweit etwa 14.700 Exemplare dieser sehr gefährdeten Gattung.

Als wir den Flinders Chase National Park besuchten, kamen wir auf dem Weg zum Admirals Arch (Höhlenbogen mit Tropfsteinen) zu einer riesigen Ansammlung von neuseeländischen Seebären (auch Pelzrobben genannt). Das Wasser des Ozeans formte sich zu gigantischen Wellen, in denen die Seebären belustigt und ohne große Kraftanstrengung herumtollten. Danach sonnten sie sich um trocken zu werden. Das war ein Naturschauspiel der Extraklasse.

In diesem Nationalpark befindet sich auch eine berühmte Felsformation - die Remarkable Rocks. Diese sind eine Sammlung von durch Wind und Wetter, sowie dem Salzwasser eigenwillig geformten Granitblöcken. Sie leuchten bei Sonnenschein in einem kräftigen Orange. Wir verbrachten dort einige Zeit und genossen die durch die Sonne aufgeheizten Steine.

Daneben nutzten wir die Zeit auch für ausgedehnte Spaziergänge in den unterschiedlichen Regionen des Nationalparks um die unterschiedliche Flora und Fauna bewundern zu können. Natürlich entdeckten wir dabei auch so manches Känguru, Wallaby oder einen Ameisenigel. Die Zeit verging wie im Flug und wir hätten es auch noch ein paar Tage länger dort ausgehalten.

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